Von Sinnen und Bedeutungen

Shownotes

Nach einer Sommerpause geht der Podcast DESIGN. MACHT. GESELLSCHAFT nun in die dritte Staffel. Wie bereits beim letzten Mal blickt das Moderationsteam in dieser ersten Folge auf die letzte Staffel zurück, reflektiert und ordnet ein. Ebenso wird ein Ausblick auf das übergeordnete Thema der dritten Staffel und die ersten Folgen präsentiert. So wird ein weiteres Mal gefachsimpelt und diejenigen Fragen in den Raum gestellt, die aus der Perspektive der Designforschung zu diesem Thema brennend interessieren. Doch zu viel sei dazu noch nicht verraten. Und ausserdem es gibt eine weitere kleine Neuerung: in der Zwischenzeit hat sich das DESIGN. MACHT. GESELLSCHAFT-Team um ein Mitglied erweitert. Neben den bekannten Stimmen von Eliane Gerber und Arno Görgen ist künftig auch die von Jost Zeindler zu hören. Gerade frisch aus dem MA Design an der HKB, stösst er nun mit zum Institute of Design Research, wo er zur Zeit seine Dissertation vorbereitet. Auch dazu werden wir in Zukunft noch mehr hören.

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Intro: Intro: (Intro)

Arno Görgen: Arno Görgen: Endlich ist es soweit. Endlich wieder "Design.

Arno Görgen: Macht. Gesellschaft." Und endlich wieder sprechen mit interessanten Menschen über interessante Themen aus dem Bereich

Arno Görgen: Designforschung. Wir hatten ja eine längere Pause und in der haben wir die jetzt schon dritte Staffel unseres wunderbaren

Arno Görgen: kleinen Liebhaberforschungspodcasts vorbereitet.

Arno Görgen: Und wir können vermelden: Es wird voraussichtlich super und großartig.

Arno Görgen: Natürlich. Das ist aber jetzt nicht wie immer nur in Anführungszeichen.

Arno Görgen: Natürlich. Eliane Gerber und ich.

Arno Görgen: Hallo. Arno. Görgen. Sondern wir haben unser Team auch erweitert.

Arno Görgen: Also eigentlich eine richtige Erweiterung Ist es nicht, weil Jost war schon so im Hintergrund im vergangenen Jahr bei uns

Arno Görgen: ziemlich aktiv. Aber wir haben jetzt aktiv und offiziell Jost Zeindler im Team,

Arno Görgen: Doktorand am Institute of Design Research an der HKB Bern und ja.

Arno Görgen: Herzlich willkommen, Jost.

Jost Zeindler: Jost Zeindler: Ja, Hi zusammen, danke für diese Anmoderation.

Jost Zeindler: Ja, in der Tat. Ich freue mich sehr, mit von der Partie zu sein.

Eliane Gerber: Eliane Gerber: Ja. Schön, dass du dabei bist, Jost, diese Staffel und eben wirklich dich auch ans Mikrofon traust.

Eliane Gerber: Unsere letzte Staffel ist gut gelungen, finde ich.

Eliane Gerber: Wir hatten das Thema Ethik des Designs oder eben Designethik und hatten dazu viele tolle Gespräche und Themen.

Eliane Gerber: Wir waren aber auch etwas vom Pech verfolgt, weswegen wir teilweise auch improvisieren mussten und die Vorbereitung manchmal etwas

Eliane Gerber: ad hoc stattfinden mussten. Aber es war doch insgesamt inhaltlich auch sehr erfüllend und ich schätze dann auch die Zusammenarbeit mit

Eliane Gerber: euch beiden nach wie vor sehr.

Jost Zeindler: Jost Zeindler: Da kann ich mich auch anschließen.

Jost Zeindler: Ja, ich fand die Staffel auch sehr interessant und überraschend, auch so aus einer Zuhörerperspektive und

Jost Zeindler: besonders irgendwie auch sehr zeitgemäß und relevant.

Jost Zeindler: Ich habe mir ja tatsächlich wirklich fast jede Folge mehrfach angehört.

Jost Zeindler: Entweder weil mich die Themen halt fasziniert haben oder weil ich das Transkript machen musste.

Jost Zeindler: Oder natürlich beides im Idealfall.

Jost Zeindler: Und ja, daher habe ich mich auch sehr gefreut, dass ihr jetzt auf mich zugekommen seid und gefragt habe,

Jost Zeindler: ob ich für diese Staffel mit an Bord wäre.

Jost Zeindler: Quasi so im Vordergrund jetzt, ja.

Arno Görgen: Arno Görgen: Und die neue Staffel, die wollen wir euch jetzt auch kurz vorstellen.

Arno Görgen: Einfach einen kurzen Rahmen skizzieren, in dem wir den Weg, den wir mit euch in den nächsten 8 bis 10 Folgen -

Arno Görgen: wir sind noch nicht ganz festgelegt - mit Inhalt füllen wollen und den Weg,

Arno Görgen: auf den wir gemeinsam mit euch da gehen wollen.

Arno Görgen: Unser Thema ist nämlich, Eliane, sagst du es?

Eliane Gerber: Eliane Gerber: Unser Thema ist mit allen Sinnen.

Eliane Gerber: Die Grundidee ist relativ einfach.

Eliane Gerber: Wir schauen uns damit eigentlich wie so Grundlagen des Designs an oder ein Grundelement von von von Design an,

Eliane Gerber: nämlich eben verschiedene sinnliche Erfahrungen und wie die gestaltet werden und wie das mit Gesellschaft und und Macht

Eliane Gerber: zusammenhängt. Und wir schauen uns spezifisch an, wie sich Designforschung mit diesen Sinnen und und welche die

Eliane Gerber: Forschung und welche Thesen es darüber gibt Und wie.

Eliane Gerber: Eine Zeit, die diese Anforderung auch mit allen Sinnen Design erforscht und andererseits durch Design die Sinne erforscht

Eliane Gerber: und und eben. Uns interessiert da insbesondere auch dieses Thema in seiner gesellschaftspolitischen Dimension.

Arno Görgen: Arno Görgen: Aber ganz neu ist das Thema jetzt auch nicht, oder?

Eliane Gerber: Eliane Gerber: Nein, ganz neu ist es nicht. Es ist so, dass bereits um 2000, zwischen 2012,

Eliane Gerber: 2014 wurde sehr viel über das Thema Multisensory Design, das ist so ein Schlagwort und das dann im Zusammenhang

Eliane Gerber: mit Emotion, Design oder Experience.

Eliane Gerber: Design wurde verhandelt, gab verschiedene Konferenzen dazu und das wollen wir uns auch ein bisschen anschauen.

Eliane Gerber: Welche Themen wurden diskutiert und wie ist es jetzt in diesen zehn Jahren auch?

Eliane Gerber: Wie hat sich das weiterentwickelt?

Eliane Gerber: Wo steht das heute? Weil ja eben Wahrnehmung auf verschiedenen Ebenen doch eine Grundkonstante

Eliane Gerber: von von Design ist genauso.

Jost Zeindler: Jost Zeindler: Der Gedanke ist ja so ein bisschen, dass wir diese Dimension unserer eigenen Kognition in den Vordergrund holen und dann

Jost Zeindler: schauen, wie diese Kognition Design als Praxis prägt.

Jost Zeindler: Zum anderen aber auch, wie auf der RezipientInnen Seite Design wahrgenommen wird.

Jost Zeindler: Wir werden dabei immer wieder feststellen, dass Kognition, Gesellschaft und Politik eng miteinander verbunden sind.

Jost Zeindler: Ein Beispiel hatten wir ja bereits in der letzten Staffel. Wenn ihr euch erinnert, Wenn man mit dem Gedanken sozialisiert wird,

Jost Zeindler: dass Rosa eine Mädchen Farbe ist oder Blau eine Jungsfarbe, dann ist das eine soziale Konstruktion dessen,

Jost Zeindler: wie Kognition interpretiert werden soll.

Jost Zeindler: Und das bedeutet im Endeffekt dann immer, dass auf diese Weise Identitäten geprägt und Normvorstellungen gefestigt und

Jost Zeindler: Machtverhältnisse etabliert werden können.

Arno Görgen: Arno Görgen: Ja, und das ist jetzt nur ein Beispiel von vielen und ich glaube, wir oder ich hoffe,

Arno Görgen: wir können aufzeigen, wie teilweise subtil, aber auch wie umfassend eben.

Arno Görgen: Sehen, hören, tasten, schmecken, riechen und was es sonst noch so einen Sinn geben mag.

Arno Görgen: Es gibt ja auch den berühmten sechsten Sinn durch Design geprägt werden und auch umgekehrt.

Arno Görgen: Und wir haben dazu auch einiges vor.

Arno Görgen: Wir hoffen, dass wir in der ersten Folge beispielsweise mit Arne Scheuermann sprechen können.

Arno Görgen: Und ja, erstmal dieses Grundthema aus einer ich sag mal Design rhetorischen Sicht

Arno Görgen: ja perspektivieren können. Jan, kannst du da ein bisschen mehr sagen?

Eliane Gerber: Eliane Gerber: Ja, genau. Wenn in Design auch über Sinne oder Sinneswahrnehmung Gespräch gesprochen wird,

Eliane Gerber: ist eben dann das Thema der Emotionen oft auch nicht weit, dass versucht wird oder Emotionen oder dann eben in der Design

Eliane Gerber: Rhetorik sprechen wir oft auch noch spezifisch oder noch von Affekten,

Eliane Gerber: wie Sinneswahrnehmung dann auch bestimmte Wirkungen Affekte hervorrufen kann und wie das dann mit Design und und dem

Eliane Gerber: Designprozess, aber auch mit Designforschung zusammenhängt.

Eliane Gerber: Genau. Und eben da, mit der Rhetorik, kann man dann auch sehr trefflich über Machtfragen und über politische Fragen

Eliane Gerber: sprechen.

Arno Görgen: Arno Görgen: Was wir auch in dieser Staffel wieder machen wollen, ist von Tagungen berichten.

Arno Görgen: Was wir auch fest geplant haben, ist beispielsweise über das Design Research Methods Festival bzw das Master Design

Arno Görgen: Festival an der HKB Bern zu berichten.

Arno Görgen: Grundsätzlich ist es aber auch so, wenn ihr jetzt beispielsweise eine Tagung habt,

Arno Görgen: wo ihr denkt, es würde total gut passen, dann könnt wir uns auch einfach schreiben und wir gucken zumindest,

Arno Görgen: was möglich ist? Bernd ist jetzt nicht unbedingt zum Beispiel direkt bei Hamburg um die Ecke,

Arno Görgen: wenn da jetzt was ist. Aber wir würden dann im Rahmen unserer Möglichkeiten schauen,

Arno Görgen: was wir ja wie wir auch die Forschung kommunizieren können.

Eliane Gerber: Eliane Gerber: Und du bist ja auch ein bisschen näher an Hamburg als ich.

Arno Görgen: Arno Görgen: Ja, aber auch nicht so viel. Das sind schon noch ein paar Stunden.

Eliane Gerber: Eliane Gerber: Genau. Und dann wollen wir natürlich auch, dass ihr Jost ein bisschen besser kennenlernt.

Eliane Gerber: Und wir werden eine Folge machen zu Josts Forschungsprojekt.

Eliane Gerber: Magst du dazu schon ein bisschen was sagen?

Jost Zeindler: Jost Zeindler: Ja, ich will gar nicht zu viel verraten, aber das knüpft natürlich an das,

Jost Zeindler: was du, Eliane, eben beschrieben hast, mit der visuellen Rhetorik ein bisschen an.

Jost Zeindler: Mein Forschungsprojekt wird sich um die visuelle Rhetorik von nicht binären Geschlechtern drehen Und im Kontext dieses

Jost Zeindler: Podcasts würde ich, glaube ich, ganz gerne darauf eingehen, inwiefern auf unterschiedlichen sensorischen

Jost Zeindler: und affektgesteuerten Ebenen, etwa Körperlichkeiten oder Farben, die geschlechtliche Binarität in den Medien

Jost Zeindler: reproduziert oder halt auch von vornherein produziert.

Jost Zeindler: Genau. Oder auch eine andere spannende Frage Wer da?

Jost Zeindler: Wie wird auf genau diesen Ebenen diese Binarität gebrochen oder herausgefordert?

Jost Zeindler: Ja, ich freue mich sehr darauf.

Eliane Gerber: Eliane Gerber: Ja, da freue ich mich auch sehr drauf.

Arno Görgen: Arno Görgen: Also was mich am meisten reizt bei dem Thema, ist auch diese, also das ist in vielerlei Hinsicht irgendwie so ein Querschnittsthema.

Arno Görgen: Also du hast gerade so ein bisschen Körperlichkeit zum Beispiel angesprochen und das spielt ja bei Kognition natürlich auch

Arno Görgen: eine große Rolle. Ähm, wie dann Kognition am Körper ankommt.

Arno Görgen: Was das wiederum für Design bedeutet, was das wiederum für gesellschaftspolitische Ebenen bedeutet,

Arno Görgen: wie hier diese Querverbindungen sind, wie auch Machtverhältnisse eben durch Design und

Arno Görgen: ja, durch unsere Sinne geleitet, verstärkt, geschwächt usw werden können.

Arno Görgen: Also diese ganzen Zusammenhänge, das ja.

Arno Görgen: Also ich habe so eine Ahnung, dass das ein wahnsinnig komplexes Thema ist,

Arno Görgen: mit dem wir sehr viel Spaß haben können und das uns auch zu vielen Gedanken inspirieren wird,

Arno Görgen: die auch nicht unbedingt hier im Podcast stattfinden müssen, aber die auch uns in unserer täglichen Forschungsarbeit

Arno Görgen: wahrscheinlich auch deutlich weiterhelfen können, glaube ich. Und hoffe ich zumindest.

Eliane Gerber: Eliane Gerber: Ich finde auch interessant, dass es so ein ein offenes Thema ist in vielem oder zu dem sich ganz viel

Eliane Gerber: Verschiedenes machen lässt, so einerseits wie einzelne Sinne anzuschauen und und wie Designforschung oder Design dazu

Eliane Gerber: aussieht, Design Praxis auch und dann aber auch eben zu schauen wie interagieren Sinne zusammen und Sinneswahrnehmung und und wie

Eliane Gerber: wirkt das eben auf unser und unser Denken und unser Wahrnehmen?

Eliane Gerber: Und wie wirkt unsere Wahrnehmung dann darauf auch, wie wir Dinge formen und.

Eliane Gerber: Und auf der anderen Seite eben auch diese Einordnung von von zuletzt eben von von zu schauen wie,

Eliane Gerber: wie denken wir Wirkungsforschung im Design oder genau wie Wie verhandeln wir?

Eliane Gerber: Fragen von von von Wirkung oder eben von von auch von Geschmack oder auch von Diversität dann im Design und Designforschung?

Speaker4: Speaker4: Und ich finde ja das Spannende daran, dass diese Auseinandersetzung mit den Sinnen im Design eigentlich eine unglaublich

Speaker4: grundlegende ist, weil irgendwie jegliche Form der Wahrnehmung ja überhaupt erst so die Voraussetzung sein muss dafür,

Speaker4: dass Design existiert und dass wir Design machen und über Design reden und uns damit auseinandersetzen.

Speaker4: Und da gehen wir ja wirklich an die Wurzeln eigentlich aller Ursachen sozusagen.

Speaker4: Und da ja, glaube ich auch, da kann man sehr tief rein tauchen und ich bin gespannt,

Speaker4: was dabei rauskommt.

Arno Görgen: Arno Görgen: Ja, und ich glaube auch. Dass es auch wichtig ist, mal eben auf zu schauen.

Arno Görgen: Okay, es gibt eben. Also wenn ich an Design denke, ist es meistens etwas,

Arno Görgen: was mit visuellem Design zu tun hat.

Arno Görgen: Vielleicht. Beim Game Design geht es schon auf eine andere Ebene, weil man da diese prozedurale Sachen hat,

Arno Görgen: die auf Handlungen usw ja hinausziehen abzielen.

Arno Görgen: Aber ich bin unheimlich gespannt darauf, wie eben hier diese Sinneserweiterungen,

Arno Görgen: auch dieses mein persönliches Denken über Design noch mal verändern werden.

Arno Görgen: Das liegt auch ein bisschen daran, dass ich wie immer keine Ahnung habe und vor allem.

Arno Görgen: Also ich liebe es ja. Das Schöne an Forschung ist ja, dass man die Themen ganz oft machen kann,

Arno Görgen: zu denen man nicht nicht viel erstmal weiß und da eben so ein Grundstock an Wissen und vielleicht auch dann später Vertiefungen

Arno Görgen: aufbauen kann. Und da freue ich mich auch wahnsinnig drauf.

Eliane Gerber: Eliane Gerber: Ja, für mich in der Designpraxis selber ist es wie ist so vieles davon für mich auch sehr nahe.

Eliane Gerber: Oder wenn wenn du was machst, was am Schluss gedruckt wird, ist es sehr klar,

Eliane Gerber: dass du dir eben das, dass du das Papier eben auch ein Geruch hat und das Papier auch eine bestimmte Haptik

Eliane Gerber: hast. Also dass du eben sehr genau weißt, was für ein Papier, das du nimmst oder eben auch.

Eliane Gerber: Ich weiß nicht, im Webdesign oder so, wo du dann auch sagst okay, und wie kann ich auch mit den eingegrenzten

Eliane Gerber: Tools, die ich habe, sicherlich jetzt, weil es eben sehr stark visuell vermittelt ist,

Eliane Gerber: wie kann ich da auch zum Beispiel andere Sinne ansprechen und gleichzeitig weiß ich relativ wenig über das Thema,

Eliane Gerber: oder? Also ich habe das Gefühl, ich ich habe vor allem die Regeln gelernt und eben auch aus der Erfahrung gelernt,

Eliane Gerber: was sich bewährt. Aber wie? Was dahinter steht, darüber weiß ich nicht so viel.

Eliane Gerber: Jost Unsere Zuhörenden kennen dich ja noch nicht.

Eliane Gerber: So magst du noch ein bisschen was zu deinem Hintergrund sagen?

Eliane Gerber: Kommst du selber auch aus der Designpraxis?

Eliane Gerber: Und wie ist die Designpraxis bei dir selber so?

Eliane Gerber: Wie sieht die aus?

Jost Zeindler: Jost Zeindler: Ja klar, sehr gerne. Eliane Ja, in der Tat.

Jost Zeindler: Ich komme selber aus der Praxis. Ich habe eine Ausbildung gemacht als wissenschaftlicher Zeichner,

Jost Zeindler: also noch Illustration. Non Fiction heißt das ja an der Hochschule in Luzern gelernt.

Jost Zeindler: Danach habe ich mich aber auf diesem Feld nicht mega stark betätigt,

Jost Zeindler: sondern bin eher ins Grafikdesign gegangen und habe jetzt genau die letzten paar Jahre als Grafikdesigner gearbeitet,

Jost Zeindler: bis ich mich dann entschieden habe, einen Master zu machen, den ich zuerst in Zürich angefangen habe und

Jost Zeindler: dann an der HKB weitergeführt habe.

Jost Zeindler: In eben genau am Master Design, wo ich dann in der Research Vertiefung meiner Arbeit,

Jost Zeindler: die ich auch eben beschrieben habe, so ein bisschen entwickelt habe.

Jost Zeindler: Genau. Und so bin ich auch in dieses ganze.

Jost Zeindler: Institute of Design Research ein bisschen reingerutscht und habe jetzt da anderthalb Jahre auch als Assistenz gearbeitet,

Jost Zeindler: wo ich euch kennengelernt habe, wo ich die ganzen anderen Mitarbeitenden des Instituts kennenlernen durfte.

Jost Zeindler: Und ja, da komme ich so ein bisschen her.

Eliane Gerber: Eliane Gerber: Ja, und ich finde, es ist auch sehr, sehr gut, da noch eine zweite Gestaltungsperspektive drin zu haben,

Eliane Gerber: weil es dann auch sichtbar wird, dass die Perspektiven auch recht unterschiedlich sein können und auch die die

Eliane Gerber: Hintergründe oder die.

Jost Zeindler: Jost Zeindler: Ja, genau. Genau. Und natürlich ist ja ein bisschen schade, dass wir beide so aus dem würde ich sagen Kommunikationsdesign kommen,

Jost Zeindler: was natürlich schon sehr nahe beieinander ist.

Jost Zeindler: Und es wäre natürlich jetzt auch spannend, irgendwie noch Produktdesignerinnen mit.

Eliane Gerber: Eliane Gerber: Ja oder irgendwie ich weiß nicht, auch auch Szenografin oder irgendwie sowas Das könnte auch.

Jost Zeindler: Jost Zeindler: Genau Ja und was mir in den Sinn gekommen ist, was du eben gesagt hast über die Arbeit spraxis,

Jost Zeindler: über die gewissen Regelwerke, die es im Zusammenhang mit mit dem Umgang mit Sinnen gibt.

Jost Zeindler: Da finde ich ja das Spannende, dass ganz viel von.

Jost Zeindler: Vielleicht abgesehen von den ganz klassischen Beispielen, die man kennt,

Jost Zeindler: von Farbenlehre und irgendwie Affektsteuerung.

Jost Zeindler: Dass die allermeisten Sachen relativ implizit passieren im Sinne von da gibt es vielleicht schon Menschen,

Jost Zeindler: die darüber geschrieben haben oder so Regelwerke, die existieren würden,

Jost Zeindler: aber dass ganz vieles davon ja einfach auch aus der Erfahrung, aus so einem impliziten Wissensschatz heraus passiert,

Jost Zeindler: den man gar nicht so auch so klar benennt, vielleicht, sondern genau einfach so aus der aus dem eigenen Empfinden,

Jost Zeindler: aus den eigenen Erfahrungen ein bisschen raussteuert. Oder halt auch,

Jost Zeindler: dass besonders bei den RezipientInnen ganz vieles davon gar nicht so aktiv als Sinnesreiz vielleicht

Jost Zeindler: ankommt oder so als intentionales, intentionale Entscheidung Entscheidungen im Designprozess,

Jost Zeindler: sondern dass das gar nicht so wahrgenommen wird, sondern und das ist vielleicht auch das,

Jost Zeindler: was dann das gute Design ausmacht, ja, dass dann diese Dinge im versteckten bisschen passieren und ihre Wirkung

Jost Zeindler: entfalten, aber nicht so als Designprozess sichtbar sind.

Eliane Gerber: Eliane Gerber: Und eben dann eben umgekehrt auch wieder in der Designforschung, aber auch durchaus eben benannt werden oder auch dekonstruiert

Eliane Gerber: werden.

Jost Zeindler: Jost Zeindler: Oder ganz genau. Und das ist dann die spannende Aufgabe, auch von der Designforschung genau diesen Zusammenhängen

Jost Zeindler: dann nachzugehen und die irgendwie den mal auf die Aufmerksamkeit zu geben,

Jost Zeindler: die sie auch verdienen.

Eliane Gerber: Eliane Gerber: Ich habe ja vorhin schon ein bisschen angetönt, eben, dass das, dass es eben diesen Diskurs schon ein

Eliane Gerber: bisschen länger gibt über diese Themen und eben dass diese diesen Zusammenhang zwischen zwischen Sinn,

Eliane Gerber: Emotion und Design und eben in dem Zusammenhang auch, dass das Erlebnis aus der Experience damit zusammenhängt.

Eliane Gerber: Und wenn man sich den Diskurs ein bisschen anschaut, ist es eben so,

Eliane Gerber: dass es einerseits die Idee gibt, einerseits die Sinne zu erweitern und zu erforschen und eben da besonders in der

Eliane Gerber: Architektur und in der Kunst auch in den 70er immer wieder versucht wurde,

Eliane Gerber: eben Sinnlichkeit und die Grenzen von sinnlichen Erfahrungen auch zu erweitern und eben neue Erlebnisse zu schaffen.

Eliane Gerber: Das sind eben auch in der postmodernen Kunst kann da auch eine politische Dimension mit mit diesen Gestalten von

Eliane Gerber: von sinnlich besonderen Räumen eben um um aufzurütteln oder eine Art soziopolitische Verschiebung

Eliane Gerber: auch auch erlebbar zu machen. Dann gibt es auch diesen Truck von von Kritik an der Dominanz

Eliane Gerber: von. Vom Bild und Sehen, wo eben gerade dann aus der visuellen Kommunikation ein Interesse kommt oder aus

Eliane Gerber: der Grafik Interesse kommt, eben über andere Sinneskanäle dann auch oder andere Kanäle mitzudenken und über andere

Eliane Gerber: Kanäle auch zu vermitteln. Dann gibt es eine ganze Schiene, wo es um Inklusion geht.

Eliane Gerber: Also wie? Wie gestaltet man für Menschen, die eben vielleicht sinnlich andere Wahrnehmungen haben?

Eliane Gerber: Da wird aktuell also das Thema Menschen mit mit Sehbehinderungen oder gehörlose Menschen.

Eliane Gerber: Und da denke ich, ist es zunehmend auch mehr noch das Thema Neuro Divergenz auch mit auf dem Schirm.

Eliane Gerber: Und dann gibt es noch so diesen Track, wo eben dieses multisensorische Design drin ist,

Eliane Gerber: wo es darum geht, eigentlich. Dadurch, dass also die Idee dahinter ist,

Eliane Gerber: dass wenn man verschiedene Sinne anspricht und kann, man wie stärkere Emotionen wecken und dadurch entsteht

Eliane Gerber: eine stärkere emotionale Bindung.

Eliane Gerber: Und das ist natürlich für das Produktmanagement, für die Architektur und da insbesondere im Bereich von Marketing eine

Eliane Gerber: wichtige Idee. Auch wenn es um Branding geht und und eben, dass das Gestalten von ja,

Eliane Gerber: von Erlebnissen, von Markenerlebnissen und eben Leute zum Kaufen zum Beispiel anzuregen und vielleicht noch ein Aspekt bei diesem

Eliane Gerber: Erweitern und Erforschen von Sinnen eben da gibt es noch dieses Ganze,

Eliane Gerber: wo eben zum Beispiel Erweitern von Sinnen durch durch andere Sensoren oder auch das Verbinden von ist das was ist das?

Eliane Gerber: Ist das Post Humanismus oder wie heißt das schon wieder geht also also einfach Erweiterung von Mensch vom Menschsein dann

Eliane Gerber: auch über die Kanäle oder eben auch Erweitern von Sinn, von Sinneswahrnehmung von Menschen reingeht.

Eliane Gerber: Das ist so, wie ich den Diskurs bis jetzt wahrgenommen habe.

Jost Zeindler: Jost Zeindler: Ja, leider hat sich jetzt Arnos Verbindungen aus der Session verabschiedet und Eliane und ich machen jetzt den Abschluss noch zu zweit.

Jost Zeindler: Aber wir haben ja jetzt gerade eine Menge gehört, worauf wir uns freuen können in der nächsten Staffel.

Jost Zeindler: Ich sage das auch im Namen. Wir freuen uns alle sehr dolle auf.

Jost Zeindler: Auf das, was kommt und auf diese Auseinandersetzung, die wir hier zusammen haben werden.

Jost Zeindler: Und vor allem freuen wir uns auch auf die spannenden Gästinnen, die wir einladen werden und die uns ihre

Jost Zeindler: Perspektiven dazu teilen werden. Ihr erfahrt in Zukunft bald mehr über das alles und bleibt auf jeden

Jost Zeindler: Fall dabei. Wir freuen uns.

Eliane Gerber: Eliane Gerber: Wenn euch die Folge gefallen hat oder auch wenn ihr Wünsche oder Ideen oder einfach Rückmeldungen habt zu.

Eliane Gerber: Vielleicht auch zur letzten Staffel, aber auch zu dem, was kommt.

Eliane Gerber: Dann meldet euch doch bei uns und gerne.

Eliane Gerber: Teilt auch diesen Podcast. Und scheut euch nicht, uns Kommentare zu schicken.

Eliane Gerber: Wir freuen uns auf jegliches Feedback.

Jost Zeindler: Jost Zeindler: Ja, ihr hört uns wieder. Ungefähr einen Monat, dann wieder mit einem ganz spannenden Thema aus der Designforschung.

Jost Zeindler: Tschüss. Tschüss. Bis dann.

Outro: Outro: (Outro)

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